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Ein Gefühl für Worte

8. Februar 2023 von Ann-Kathrin Halter

Von Anton Frisch

Die Schultheatergruppe Jagsthausen schreibt Texte

Jagsthausen. Ein Wort kann schon zu viel sein. Das haben die Teenager der zweiten Schultheatertage in Kooperation der aim Heilbronn und den Burgfestspielen Jagsthausen während ihrer ersten drei Zusammenkünfte im Jahr 2023 eindrücklich erfahren.

Ausgangspunkt waren ihre eigenen Texte für ihr eigenes Theaterstück, dass die 10- bis 13-Jährigen im Sommer auf der Bühne der Götzenburg aufführen wollen. Der Inhalt soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Nur so viel: Die Schüler*innen bringen ihre eigenen Erfahrungen und Sichtweisen aus ihrem Leben und ihrem Lebensumfeld mit ein. Angereichert natürlich mit einer ordentlichen Portion Phantasie. Die sich zuerst in handschriftlich verfassten Worten auf Papier widerspiegelt und Schritt für Schritt im Austausch, während ihrer einmal wöchentlichen Zusammenkünfte verbal zum Ausdruck kommt.

Dabei stellen die Kinder schnell die Unterschiede in der Wirkung geschriebener und gesprochener Worte fest und dass sie ganz intuitiv durchaus ein Gefühl für Worte haben. Sollen doch ihre Texte für die Götzenburgbühne im Publikum Emotionen entfachen. Zusammen mit der bereits durch die Künstlerische Leiterin der Burgfestspiele Jagsthausen, Eva Hosemann, nahe gebrachten Körpersprache wächst nun Stück für Stück ein künstlerisches Gesamtgebilde zusammen. Im Zuge der Rollenverteilung haben die jungen Theaterschaffenden sozusagen schon „nebenbei“ erste Bühnenbildideen entwickelt. Ein Zeichen dafür, dass fast alle fast immer zu 100 Prozent bei der Sache sind.

Apropos immer: Dieses Wort war zum Beispiel zur jüngsten Zusammenkunft ausschlaggebend dafür, um darüber nachzudenken, ob ein Satz in einer von bislang neun Szenen dieses Wort braucht. Denn der Darsteller der Figur, die diesen Satz sagen muss, empfand diesen als zu lang. Kurzerhand war eine alternative Satzgestaltung unter reger Beteiligung vieler Mitwirkender zur Zufriedenheit aller gefunden. Schön zu sehen, wie die Kinder in kürzester Zeit ihrem Bühnenkunstwerk in einer Form Leben einhauchen, wie es so mancher Beteiligter nicht vermutet hätte. Ganz im Sinne der zweiten Schultheatertage unter dem Motto: „Anders sein – Mutig sein.“