Skulpturenallee Jagsthausen – Andreas E. Furtwängler
Nicht nur auf der Bühne hat Jagsthausen einiges zu bieten: Vom 21. Juni bis 20. September ist die Austsellung „Naturstahl“ des Künstlers Andreas E. Furtwängler im Burgpark zu sehen.
Von Menschen und Insekten
Eine riesige Libelle aus Stahl streckt ihre Flügel, im Hintergrund eine Venusfliegenfalle. Erst beim Näherkommen entfaltet sich ihre feingliedrige Ästhetik zu einer Raum und Mensch beherrschenden Größe.
Im Mittelpunkt der Arbeit von Andreas E. Furtwängler steht das Kleine, die Randerscheinung. Dahinter steckt seine Philosophie, Gedanken umzudrehen, Außen und Innen zu vertauschen und so auch im weitesten Sinn „einen Brückenschlag zwischen Mensch und Insekt zu schaffen“. Zentrale Themen seiner Arbeit sind Metamorphose und Urängste. Ihn inspiriert der Prozess, der die Verwandlung einer Raupe zum Schmetterling ermöglicht. Gleichzeitig setzt er sich mit irrationaler Furcht auseinander, wie etwa der Angst des Menschen vor harmlosen Spinnen. Diese verbindet Furtwängler auch mit den Großskulpturen, an denen er derzeit arbeitet: eine beeindruckende, begehbare Venusfliegenfalle und ein 5,50 Meter langer Grashüpfer.
Umsetzung in Stahl
Seine riesigen Skulpturen führt Furtwängler in Stahl aus – Blech, Rohr und Vollmaterial. „Die Statik“ ist dabei die größte Herausforderung, „weil sich die dünnen Beine von Insekten nach unten hin noch verjüngen und die Last des Körpers tragen müssen. Sie sind nicht proportional zum Körper wie bei Säugetieren“. Das Material bearbeitet er ohne vorgegebene Form.
Der Künstler Andreas E. Furtwängler (*1969 Valencia / Venezuela)
Der versierte Mischtechniker und Surrealist malt sich seit seinem 20. Lebensjahr konsequent in ausdrucksvolle Bilddimensionen aus. In Acryl und Gouache komponiert er eine visuelle Sprache, die vorherrschende Wirklichkeit zu inspirierenden neuen Sichtweisen fügt. Seine eigenwillige Weltvorstellung ist Basis für seine freischaffende Kunst. Die darüber hinaus entstandene und entstehende Stahlkunst macht seine bildhafte Arbeit zu greifbaren Anschauungsobjekten. Seit 2002 hatte er zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Seit 2009 ist er Mitglied im Landesverband Bildender Künstler.
Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 21. Juni im Sitzungssaal des Rathauses Jagsthausen von Bürgermeister Roland Halter und Galerist Wolfgang Kühr.