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Gedanken eines Burgfgestspiel-Laien

22. Mai 2015 von Ann-Kathrin Halter

 Jedes Jahr opfern Laiendarsteller einen Großteil ihrer Freizeit, um, abseits des großen Ruhms, auf der Bühne zu stehen.
Auch Peter Kasche (auf dem obigen Bild links) , seit 1989 Laiendarsteller, steht meist im Hintergrund. Er erklärt uns in einem Gedicht, warum es sich lohnt, die vielen Proben und Strapazen auf sich zu nehmen. In diesem Jahr spielt Peter Kasche wieder im „Götz“ mit.

Gedanken eines Burgfestspiel-Laien

So hin und wieder frag‘ ich mich,
warum ich das denn tu:
Ein Vierteljahr und manchmal mehr
„schauspielern“ ohne Ruh.

Bei Regen, Wind und Sonnenschein,
ob heiß gemäßigt, kühl
zu rennen, kämpfen und zu schrein,
wie es der Spielplan will.

Oder zu singen, rumzusteh’n
als Kleiderpuppe gar
in einer aus Zufall her
entstande’nen Laienschar.

Die Bretter, die die Welt bedeuten
sind oft rau und schroff,
und da nicht immer Einklang herrscht,
gibt’s manchmal sogar Zoff.

Warum also in aller Welt
tu ich mir sowas an,
schränk meine Selbstbestimmung ein
als sonst so freier Mann?

Du triffst Bekannte liebe Freunde,
bist aufgenommen, integriert
Gemeinsam frönt man einem Hobby.
Fast jeder hier wird akzeptiert.

Seit früh’ster Kindheit spielt der Mensch
gern auf der ganzen Welt.
In Vielfalt Neues zu erleben
ihm überall gefällt.

Warum sollt’s bei uns anders sein?
In kühnen Fantasie’n
schafft man es bald je nach dem Stück,
dem Alltag zu entflieh’n.

Die Spiellust steigert ein Kostüm,
sei’s klumpig oder fein.
Beginnt in ihm mit Zauberei
ein and’rer Mensch zu sein.

Voll Neugier blickt man auch auf jene,
die dies Metier studiert.
Sie geh’n den Weg, der ihre Gäste
ins Land der Träume führt.

Zudem empfindet man Achtung
vor Dichtkunst und Poesie.
Im Spiel erwacht ein Text zum Leben
dank geistvoller Regie.

In Goethe „Götz“ dabei zu sein
als Spross dieser Region
ist Ehrensache, Auszeichnung
ein ganz besondr’er Lohn.

Und schließlich ist man Teil von dem,
was ander’n Freude macht,
sieht seine Arbeit reich belohnt,
wenn alles klatscht und lacht.

Als kleines Spielbetrieb
ist Teamgeist angesagt.
Für das Gelingen zum Erfolg
die Mitarbeit gefragt.

Bei Speis und Trank erfährst du dann,
wie schön es diesmal war.
Jetzt hast du wieder Zeit für dich
und denkst an nächtse Jahr.

Peter Kasche