Mit der Vorstellung des Gastspiels „WERTHER!“ mit Philipp Hochmair endete am vergangenen Sonntag die Spielzeit der Burgfestspiele Jagsthausen. Mit 30.050 verkauften Karten im Burghof, Burggraben und Gewölbe ziehen die Burgfestspiele, das einzige professionelle Freilichttheater im Landkreis Heilbronn, nach einer bunten Spielzeit ein gemischtes Fazit.
Geschäftsführer Roland Halter zur abgelaufenen Spielzeit 2024: „Eine durchwachsene Spielzeit mit zahlreichen Herausforderungen liegt hinter uns. Großevents, Krankheitsfälle und unbeständige Wettervorhersagen haben uns das Theaterspielen im Freien in diesem Sommer ziemlich erschwert. Dies spiegelte sich deutlich im Ticketverkauf wider. Erst in den letzten vier Verkaufswochen zog es deutlich an. Leider reichte uns dann die Zeit nicht mehr, um den vorher entstandenen Rückstand noch aufzuholen. Besonders hervorheben möchte ich aber meinen großen Dank an alle Beteiligte auf, vor und hinter der Bühne, ohne die solch eine Spielzeit gar nicht erst zu stemmen wäre.“
Dieser Einschätzung schließt sich Geschäftsführerin Birgit Freifrau von Berlichingen an: „Wir schauen zurück auf einen erinnerungsreichen Sommer mit sehr umfangreichem Programm, der uns gleichzeitig viel abverlangt hat. Auch wenn der Ticketverkauf in diesem Jahr unsere Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, wurden wir von begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern darin bestärkt, mit unserem Programm viele richtige Entscheidungen getroffen zu haben. Denn unser Anspruch ist es, für jedes Alter und für jeden Geschmack ein interessantes Angebot zu bieten. Ohne das Publikum wäre all das undenkbar – deshalb geht mein großer Dank an unser treues Publikum und natürlich an das gesamte Team der Burgfestspiele. Besonders dankbar sind wir für die große Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg, den Landkreis Heilbronn und die Gemeinde Jagsthausen. Dass wir in unserer ländlichen Region derartig professionelles Theater bieten können, verdanken wir unseren Sponsoren dem Hauptsponsor Adolf Würth GmbH & Co. KG, den Sponsoren ZEAG Energie AG, der Sparkassen Finanzgruppe Baden-Württemberg, StageX, MBM Dobler Metallbau und dem großen Engagement des Fördervereins „Freunde der Burgfestspiele Jagsthausen e. V.“.
Auch die künstlerische Leiterin Eva Hosemann zieht ein persönliches Fazit: „Aus künstlerischer Sicht war dieser Sommer ein voller Erfolg. Vielfältige Themen und Formate, ein breit aufgestelltes Ensemble. Jeder Einzelne zeigte große künstlerische Brandbreite und verzauberte unser Publikum.“
Mit 6400 verkauften Tickets war das Musical „La Cage aux Folles – Ein Käfig voller Narren“ das am stärksten nachgefragte Stück der diesjährigen Spielzeit. Dicht gefolgt vom Kinderstück „Pinocchio“ mit 6200 Zuschauerinnen und Zuschauer. „Götz von Berlichingen“ sahen 5800 Zuschauerinnen und Zuschauer und die die britische Komödie „Brassed off – Mit Pauken und Trompeten“ 3400 Zuschauerinnen und Zuschauer. Hinzu kommen die beiden Wiederaufnahmen „Rio Reiser. König von Deutschland“ mit 1400 verkauften Tickets sowie „Ladies Night“, das in seiner dritten Spielzeit an vier Abenden immer noch 1900 Gäste in den Burghof zog. Verkaufsrenner war bereits von Anfang an das Kleinkinderstück „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“, das bereits seit dem Frühjahr mit 1400 Tickets restlos ausverkauft war.
Großen Zuspruch erlangte auch im zweiten Jahr die Bühne im Graben der Götzenburg. Neben „Gretchen 89ff.“ und „Indien“ fanden sieben weitere einmalige Veranstaltungen statt, mit insgesamt 1650 Zuschauerinnen und Zuschauern.
Mit dem Gastspiel „Werther“ des aus Film und Fernsehen bekannten Schauspielers Philipp Hochmair, aktuell zu sehen als „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen, endete die Spielzeit mit einem besonderen Highlight nun am vergangenen Sonntag und begeisterte rund 700 Zuschauerinnen und Zuschauer.
Besonders erfreulich war auch in dieser Spielzeit der große Zuspruch beim Einführungsvortrag vor der Vorstellung „Götz von Berlichingen“, ein kostenloses Angebot der Burgfestspiele, welches rund 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer annahmen. Bereits im Zeitraum von Februar bis April fanden im Gewölbe der Götzenburg drei einmalige Gastspiele statt mit insgesamt 200 Gästen.
Mit Eigenproduktionen und Gastspielen an den Spielorten Burghof, Burggraben und Gewölbe ergibt sich so insgesamt eine Summe von 30.050 Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Bilanz wird getrübt durch drei krankheitsbedingte Absagen des Kinderstücks „Pinocchio“.
Vorbereitungen für die Spielzeit 2025 laufen
Die 75. Spielzeit der Burgfestspiele Jagsthausen steht bevor und die Mischung aus Musical, Schauspiel sowie Kinder- und Familientheater macht den Spielplan 2025 erneut wieder abwechslungsreich und spannend. Wie sollte es anders sein, wird die Spielzeit im Jubiläumsjahr mit dem Traditionsstück „Götz von Berlichingen“ (Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe) am Donnerstag, 5. Juni 2025 eröffnet und am 24. August beendet. Das Publikum erwartet ein packendes, klassisches Schauspiel in besonderer Kulisse!
Bereits eine Woche vor der offiziellen Spielzeiteröffnung feiert die französische Komödie „Kunst“ von Erfolgsautorin Yasmina Reza (Deutsch von Eugen Helmlé), in einer Inszenierung von Eva Hosemann, am 31. Mai im Burggraben Premiere. Was passiert, wenn einem die eigenen Freunde über den Kopf wachsen? In Yasmina Rezas lebensnaher Komödie „Kunst“ treffen hintergründige Figuren auf rasante Dialoge und Witze, die nicht immer über der Gürtellinie bleiben.
Nur einen Tag später, am Sonntag, 1. Juni feiern die beiden Kinderstücke „Die drei ??? Kids – Der singende Geist“ für kleine Detektive ab 5 Jahren (im Burghof / Theaterstück für Kinder nach dem gleichnamigen Buch von Ulf Blanck und Boris Pfeiffer) sowie „Der Sonnenkönig“ für die Kleinsten ab 3 Jahren (im Gewölbe/ nach dem Bilderbuch von Werner Holzwarth) Premiere.
Auch 2025 wird musikalisch: Gleich zwei musikalische Produktionen finden Sie im Spielplan für die 75. Spielzeit. Mit „Jesus Christ Superstar“ (Gesangstexte von Tim Rice / Musik von Andrew Lloyd Webber / Deutsche Fassung von Timothy Roller (2023)) steht ein neues Musikstück im Spielplan 2025, welches am 20. Juni 2025 Premiere feiert. Die letzten sieben Tage im Leben Jesu – eine Geschichte, die Millionen Menschen kennen. Doch wie sie die Rockoper JESUS CHRIST SUPERSTAR erzählt, wurde sie noch nie erzählt. Aus Judas Sicht erlebt das Publikum die letzten Lebenstage von Jesus, begleitet von unverwechselbarer und eingängiger Rockmusik. Besonderes Highlight: „Jesus Christ Superstar“ wird in einer Neuübersetzung von 2023 im Burghof auf die Bühne kommen. An 13 Abenden darf sich das Publikum außerdem auf einen Konzertabend mit den Hits von ABBA freuen – „Das Abba Konzert – Dancing Queen“ (In Kooperation mit den Gandersheimer Domfestspielen) – eine musikalische Zeitreise durch die Geschichte von Abba und Hommage an die schwedische Band der Superlative, ab 27. Juni 2025 im Burghof.
„Unser Jubiläumsjahr wird geprägt sein von Musik und die damit einhergehende Feierlaune. Und ich freue mich ganz besonders auf die Neuinszenierung von „Götz von Berlichingen“ mit Starbesetzung“, so die künstlerische Leiterin Eva Hosemann.
Die Spielstätte im Graben der Götzenburg hat sich unter dem Publikum bereits fest etabliert uns ist bereits im dritten Jahr nicht mehr wegzudenken. Neben der Neuinszenierung „Kunst“, das zehnmal auf dem Spielplan steht, werden wieder eine Reihe von einmaligen Konzerten und Gastspielen sowie der „Götz von Berlichingen“ – Einführungsvortrag im Burggraben stattfinden, die das Programm im Zeitraum von Juni bis Ende August vielfältiger denn je machen. Der Vorverkauf für die Spielzeit 2024 wird noch im November beginnen.
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