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Die ersten Proben laufen

24. April 2015 von Ann-Kathrin Halter

Agathe Taschke ist als Souffleuse ganz nah am Probengeschehen dabei. Als Gastautorin für unseren Festspielblog blickt sie für uns hinter die Kulissen:

Seit Montag wird am „Götz von Berlichingen“ in der Fassung für den Sommer 2015 gearbeitet. Nach einer Leseprobe in großer Runde, geht Regisseur Peter Dehler nun Akt für Akt durch das Stück. Manche Szenen werden schon richtig angeprobt mit Mimik, Gestik, Sprachführung und genauer Überlegung, wer kommt von wo, geht wohin ab.

Hilfreich dabei sind Probekostüme und einige Requisiten, wobei das Bühnenbild noch eine innere Vorgabe ist. Der Burghof muss sich erst wieder ins Sommertheater verwandeln. Während in Räumen innerhalb des Grundschulgebäudes geprobt wird, nimmt die neue Tribüne im Burghof ihren Raum ein – von der eigentlichen Bühne ist noch kaum etwas zu sehen.

Es ist wieder aufs Neue faszinierend wie die schwarz-weißen Worten des goetheschen Dramas zum Leben erweckt werden. Die Darsteller von Götz von Berlichingen (Walter Plathe), seinem ehemaliger Freund und neuerdings Gegenspieler Weislingen (Marco Albrecht) und dessen künftige Frau Adelheid (Jasmin Wagner) sind neue Gesichter in Jagsthausen. Doch nicht nur das bringt frischen Wind in die „alte Geschichte“, sondern auch Peter Dehler hat wieder ganz eigene Ideen – welche davon dann auch wirklich den Weg zum Publikum finden werden, wird sich Probe für Probe herauskristallisieren.

Dies ist der achte Sommer, in dem ich als Souffleuse die Produktion des Götz von Berlichingen begleite und es ist keineswegs langweilig. Von Goethe selbst sind mehrere Fassungen dieses Stückes überliefert, sogar eine, die er gemeinsam mit seinem Dichterkollegen Friedrich Schiller verfasst hat. So ist mehr als genügend Material vorhanden, um immer wieder neue Facetten oder Blickwinkel herauszuarbeiten. Damit entsteht in jedem Jahr ein ganz eigener Theaterabend und man darf auch auf den 3. Juni und die folgenden Aufführungen wieder sehr gespannt sein.

Text: Agathe Taschke